Wenn ich groß bin, werde ich...
… wenn ich eine Frau bin im Einzelhandel oder als Frisörin tätig sein.
… wenn ich ein Mann bin in der Kraftwerkzeugtechnik oder in der Elektroinstallationstechnik arbeiten.
Dies sagt zumindest die Statistik aus dem Jahr 2006. Verändert haben sich diese Zahlen nur gering. Noch immer sind mehr Frauen in pflegenden und dienstleistungserbringenden Berufen tätig. Männer dominieren noch immer technische Berufe.
Eine Maßnahme, um dieser Trennung entgegen zu wirken, ist die geschlechterneutrale oder –gerechte Formulierung von Stellenausschreibungen. Diese sind seit 1985 in Österreich verpflichtend. Mittelfristig wird dabei die Trennung in klassische Frauen- und Männerberufe aufgehoben. Längerfristig wirkt sich dies auch auf die ungleiche Bezahlung von Frauen und Männern in gleichen Positionen aus. Doch nicht nur die Formulierung allein ist von Relevanz, sondern auch die Bilder, die begleitend eingesetzt werden. Hier dominieren leider immer noch Klischeevorstellungen und stereotype Darstellungen.
Auf kreative Art und Weise ist die SPÖ Wien an dieses Thema herangegangen.
Ihre aktuelle Plakatkampagne zum Thema Ausbildung zeigt statt Menschen Katzen in unterschiedlichen beruflichen Positionen. Da gibt es eine Katze, die eindeutig dem Berufsfeld Medizin zugeordnet werden kann und eine, die für die Feuerwehr tätig ist. Das Geschlecht der Comicfigur lässt sich in beiden Fällen nicht bestimmen und ist somit neutral.
Problematischer wird es hingegen mit der Katze in dem männlichen – und damit geschlechtlich kodierten – Anzug. Die Büroarbeit, die hier wohl symbolisiert werden soll, ist damit ziemlich eindeutig einem Geschlecht zugeordnet und lässt eher auf den Manager schließen und nicht auf das Berufsfeld Management/Office.
Fragezeichen wirft auch die Katze im Karateanzug auf. Karate als das neue, aufstrebende Berufsbild? Karate zur Entspannung in der Managementebene? Die asiatische Form der Ellbogentechnik?
Laut SPÖ Wien sind die unterschiedlichen Berufe per Zufall ausgewählt worden. Dargestellt wird damit, so die SPÖ, „dass in Wien eine große Palette an verschiedensten Berufen erlernt werden kann“. Hätte ich bereits als Kind gewusst, dass Karate ein möglicher Beruf ist, würde ich weder studieren noch in einem Office arbeiten!

Doch warum ausgerechnet Katzen? Die SPÖ Wien hält sich bei der Beantwortung der Frage ziemlich bedeckt und gibt nur an, dass die zuständige Werbeagentur – die natürlich nicht genannt wird – dafür verantwortlich ist. Betont wird allerdings der innovative Zugang; doch warum dieser Zugang als innovativ zu bezeichnen ist, wird ebenfalls nicht verraten.
Spannend ist der Abschlusssatz in dem Mail, das mir die SPÖ geschickt hat: „Allerdings möchten wir in diesem Zusammenhang betonen, dass an aller erster Stelle unserer Aktivitäten der Dialog mit den Wienerinnen und Wienern steht.“ Wenn Dialog für die SPÖ ausweichende Antworten auf harmlose Fragen ist, erfüllen sie ihre eigenen Anforderungen mit Perfektion. Ansonsten empfehle ich ihnen die Katzen-Sujets und vor allem die dahinter steckenden Berufe zu überdenken. Vielleicht gibt ihnen ja auch die anonyme Werbeagentur ein Tipp dazu…
… wenn ich ein Mann bin in der Kraftwerkzeugtechnik oder in der Elektroinstallationstechnik arbeiten.
Dies sagt zumindest die Statistik aus dem Jahr 2006. Verändert haben sich diese Zahlen nur gering. Noch immer sind mehr Frauen in pflegenden und dienstleistungserbringenden Berufen tätig. Männer dominieren noch immer technische Berufe.
Eine Maßnahme, um dieser Trennung entgegen zu wirken, ist die geschlechterneutrale oder –gerechte Formulierung von Stellenausschreibungen. Diese sind seit 1985 in Österreich verpflichtend. Mittelfristig wird dabei die Trennung in klassische Frauen- und Männerberufe aufgehoben. Längerfristig wirkt sich dies auch auf die ungleiche Bezahlung von Frauen und Männern in gleichen Positionen aus. Doch nicht nur die Formulierung allein ist von Relevanz, sondern auch die Bilder, die begleitend eingesetzt werden. Hier dominieren leider immer noch Klischeevorstellungen und stereotype Darstellungen.
Auf kreative Art und Weise ist die SPÖ Wien an dieses Thema herangegangen.




Laut SPÖ Wien sind die unterschiedlichen Berufe per Zufall ausgewählt worden. Dargestellt wird damit, so die SPÖ, „dass in Wien eine große Palette an verschiedensten Berufen erlernt werden kann“. Hätte ich bereits als Kind gewusst, dass Karate ein möglicher Beruf ist, würde ich weder studieren noch in einem Office arbeiten!

Doch warum ausgerechnet Katzen? Die SPÖ Wien hält sich bei der Beantwortung der Frage ziemlich bedeckt und gibt nur an, dass die zuständige Werbeagentur – die natürlich nicht genannt wird – dafür verantwortlich ist. Betont wird allerdings der innovative Zugang; doch warum dieser Zugang als innovativ zu bezeichnen ist, wird ebenfalls nicht verraten.
Spannend ist der Abschlusssatz in dem Mail, das mir die SPÖ geschickt hat: „Allerdings möchten wir in diesem Zusammenhang betonen, dass an aller erster Stelle unserer Aktivitäten der Dialog mit den Wienerinnen und Wienern steht.“ Wenn Dialog für die SPÖ ausweichende Antworten auf harmlose Fragen ist, erfüllen sie ihre eigenen Anforderungen mit Perfektion. Ansonsten empfehle ich ihnen die Katzen-Sujets und vor allem die dahinter steckenden Berufe zu überdenken. Vielleicht gibt ihnen ja auch die anonyme Werbeagentur ein Tipp dazu…
Ulrike Koch - 10. Mai, 13:07